Im Moment ist deshalb nach Auffassung der Anlageprofis am Aktienmarkt noch Zurückhaltung angesagt. Es sei erst dann an der Zeit "Risikopositionen aufzustocken, wenn wir dem Gipfel der Infektionen nahekommen", meint Blackrock-Stratege Lück. Er rechnet damit, dass es irgendwann zu einer starken Erholung mit deutlich steigenden Kursen kommen wird. Jetzt aus dem Aktienmarkt auszusteigen, mache keinen Sinn mehr. Anleger sollten stattdessen "vernünftig umschichten".
So sollten sie neben Aktien auch Zinsanlagen, wie etwa Anleihen, besitzen. Ein Teil des Portfolios sollte aus Cash bestehen, meint Lück: "Damit man trockenes Pulver hat, wenn die Märkte wieder nach oben gehen. Das kann sehr schnell gehen." Um das Geld schnell zur Verfügung zu haben, sind Tagesgeldkonten ein gutes Mittel. Deren Anbieter zahlen in der Krise sogar wieder höhere Zinsen.
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Tilmann Galler von JP Morgan gibt zu bedenken, dass sich die Aktienmärkte in der Vergangenheit oft trotz zweistelliger Marktrückgänge mittelfristig wieder kräftig erholten. Die jetzige Krise zeige, "wie wichtig eine breite Streuung von Anlagen ist". So hätten etwa Staatsanleihen auch in der Corona-Krise bewiesen, dass sie einem Depot Stabilität verleihen können. Galler hält deshalb eine "breite globale Positionierung und eine ausgewogene Risikostruktur im Portfolio" für hilfreich.
Carsten Roemheld von Fidelitiy rät Anlegern, jetzt nach jenen Märkten Ausschau zu halten, die sich "in einer Welt nach Corona behaupten werden." Seine Fondsgesellschaft fasst dabei unter anderem einen Schwerpunkt in den Blick: die Technologiebranche.
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