Wie sehr einzelne Banken Leute mit kleinem Geldbeutel abschrecken wollen, zeigt sich gerade auch bei der zuletzt genannten VR-Bank aus dem Nordosten Sachsen-Anhalts – der Volksbank Jerichower Land.
Das macht sich an folgenden Umständen fest: Arbeitslosen, Sozialhilfe-Empfängern und Flüchtlingen nimmt sie 12,95 Euro pro Monat für das Basiskonto ab. Hinzu kommen noch Entgelte für Daueraufträge plus zehn Euro für die Girocard.
Gutverdiener, die sich für das Premiumkonto entscheiden, zahlen hingegen nur 11,95 im Monat. In diesem Pauschalpreis sind so gut wie alle anderen Dinge enthalten, also auch die Girocard. Und die Goldkarte mit Reiseversicherungs-Paket gibt es zum halben Preis von 42,00 Euro.
Sich selbst preist die Bank für ihr soziales Engagement. Wäre es nicht angebracht, sozial Schwächere nicht so krass finanziell zu benachteiligen? Wir haben die Bank danach gefragt und warten auf deren Antwort.
Die Armen werden abkassiert
Die Beispiele zeigen: Einige Genossen greifen besonders bei Personengruppen zu, die ohnehin nichts in der Tasche haben.
Und was können Betroffenen tun, denen die Konten der VR-Banken zu hoch sind? Zur benachbarten Sparkasse gehen. Die ist fast immer günstiger. Statt 12,95 Euro bei der Volksbank Jerichower Land etwa zahlen Verbraucher bei der Sparkasse Jerichower Land 3,50 Euro.
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Mehrheit der Genossen verhält sich korrekt
Um kein Missverständnis aufkommen zu lassen: Die große Mehrzahl der Volks- und Raiffeisenbanken verhalten sich auch gegenüber den Leuten fair, die auf ein Basiskonto angewiesen sind. Von den bundesweit 20 günstigsten Anbietern mit Preisen unter 2,00 Euro sind 17 VR-Banken, unter anderen die aus Heilbronn und Darmstadt. Dazu kommen drei Sparkassen-Vertreter, die BLB Bremer Landesbank/NordLB, die Kreissparkasse Wiedenbrück und die Bezirkssparkasse Reichenau.
Die Durchschnittspreise sind bei beiden Bankengruppen auch auf Augenhöhe. 4,98 Euro nehmen durchschnittlich die VR-Banken, 4,94 Euro die Sparkassen.